autofrei kiel kleinAuch in Kiel ist viel von einer "Verkehrswende" die Rede. Doch was ist davon zu halten, wenn einerseits im sogenannten Masterplan Mobilität festgeschrieben ist, dass der Autoverkehr bis 2035 in Kiel um 40% sinken soll, aber gleichzeitig neue Schnellstraßen wie Südspange und Ostring II geplant werden, die für mehr Verkehr sorgen werden?

Und ist es nicht bezeichnend, dass das einzige echte Vorzeigeprojekt, die Veloroute 10, auf einer ehemaligen Güterbahntrasse entsteht? Weil man dort nämlich dem Auto kein Platz wegnehmen musste?

Auch zur kommenden OB-Wahl werden wir wieder Sonntagsreden von einem Oberbürgermeister hören, der vor grünem Publikum viel von "Verkehrswende" redet und sich gleichzeitig bei der IHK für ein Bekenntnis zur Südspange feiern lässt.

Offensichtlich ist der Druck noch nicht groß genug, dass Bund, Land und Stadt Kiel umsteuern und knappe Ressourcen nicht mehr für neue Straßen verschwendet werden. Und dass endlich dort investiert wird, wo es am dringendsten nötig ist:

Für die Bekämpfung des Klimawandels, der alle betrifft.
Auch SUV-Fahrer und alle Anderen, die nach dem Motto "Nach mir die Sintflut!" auf Kosten folgender Generationen leben.

Der Demo-Aufruf von 20 Initiativen aus Kiel und Umgebung für die Autofrei-Demo am 26.4.19, die auch über den Theodor-Heuss-Ring laufen wird:

Straßenparty statt Rush Hour!

Erst Mitte März sind in Kiel 7000 Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Wir wollen daran anschließen und eines der größten Klimaprobleme Kiels direkt angehen: den Autoverkehr.
Dieser...
... verursacht mehr als 17% der CO2-Emissionen Deutschlands
... sorgt für Luftverschmutzung, Flächenversiegelung, Lärm, Stau und Unfälle
... bedeutet Mobilität für wenige Privilegierte auf Kosten der Biosphäre und des Globalen Südens
... führt zu Kriegen um Ressourcen wie Öl oder Metalle

Noch versteht die Politik unsere Stadt als Raum, der zuallererst bequem für Autofahrer*innen sein muss. Deswegen wollen wir dahin, wo es unbequem wird: Wir veranstalten eine Demo mitten in der Rush Hour auf dem Theodor-Heuss-Ring. Wir träumen von einem Kiel ohne Autos, mit kurzen Wegen, breiten Fahrradspuren und gut ausgebauten kostenlosen ÖPNV, damit Mobilität auch nicht mehr vom Einkommen abhängig ist.

Schließt euch uns an - zu Fuß, mit Fahrrädern, Kinderwägen, Skateboards, Transpis und Bannern, mit eurer Kreativität und Ideen. (Nur bitte ohne Parteifahnen.)

Unterstützt wird dieser Aufruf von folgenden Gruppen. Weitere
Unterstützer*innen sind willkommen!